Buenos Aires

Kontraste - gestern noch in der verregneten Atacamawüste und nach einem kurzen Zwischenstopp in Santiago mitten in der 13,5 Millionenmetropole Buenos Aires - und auch hier sind die Gegensätze auf engstem Raum sehr groß. Die Avenida 9 de Julio mit prächtigen Alleen und insgesamt 20 !!! Fahrspuren, gesäumt von Villen, Hochhäusern und Prachtbauten im Zentrum der Stadt und die engen, bunten Gassen im Hafenviertel La Boca.

Am Vormittag hatten wir eine sehr kompetente und freundliche Stadtführerin, die uns nicht nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im Eilzugstempo zeigte, uns viel über die Geschichte der Stadt und seiner bedeutendsten Bewohner erzählte, sondern auch beim Kauf einer neuen Nikon wirklich hilfreich war. 

Natürlich durfte dabei Evita Peron - mit ihrer schillernden Biographie - nicht fehlen. Sie hat sich, als uneheliches Kind vom Land, von einer kleinen Radioreporterin bis zur Präsidentengattin hochgearbeitet, sehr viel für die Frauenrechte (v.a. das Wahlrecht ab 1951) und arme Bevölkerungskreise in Argentinien unternommen, ist allerdings bereits 1952 mit nur 33 Jahren an Krebs gestorben. Sie besitzt nach wie vor Kultstatus im Land und wir besuchten ihr Grab am Friedhof von Recoleta, auf dem alle Wichtigen (Politiker, hochrangige Militärs) und vor allem alle sehr Reichen des Landes ein Mausoleum errichten ließen.

Das Zentrum der Stadt wirkt sehr europäisch, so eine Mischung aus Madrid, Paris und Rom, denn aus diesen Ländern kamen, in mehreren Wellen, unzählige Einwanderer. Im hafennahen Viertel La Boca sind die Häuser klein und bunt, am Tag herrscht hier reges Treiben und in der Nacht soll man sich als Tourist hier besser nicht sehen lassen, obwohl wir uns auf unserer stundenlagen Stadtbesichtigung am Nachmittag - alleine und zu Fuß - zu keinem Zeitpunkt unsicher fühlten nicht zuletzt wegen der unzähligen Sicherheitskräfte denen wir begegneten. Am späten Nachmittag teilten wir uns dann ein wirklich gutes Steak in einem sehr schön gelegenen Restaurant an der Hafenpromenade, probierten erstmals argentinischen Wein und tranken dann noch einen Kaffee im "Tortini" - dem Sacher von Buenos Aires.