Von Cusco nach Puno

 

Unterwegs im Bus, dem wichtigsten Verkehrsmittel für die breite Masse der Bevölkerung in Südamerika. Flüge kann sich nur die Oberschicht leisten und Zugsverbindungen sind nur rudimentär vorhanden – und wenn, dann meist nur als Touristenattraktion. Wir starteten die rund 10 stündige Fahrt knapp vor 7 a.m. am Busbahnhof von Cusco in die, an den Ufern des Titicacasee gelegene, Stadt Puno. Die rund 400 km lange Strecke verläuft zur Hälfte im äußerst fruchtbaren Urubambatal -  bis zum Ursprung des Flusses am 4.335 m hoch gelegenen Pass La Raya. Neben einer nennenswerten Rinderhaltung, dominiert hier der Maisanbau. Kartoffel, Bohnen, Speiseerbsen, Blattgemüse, Quinoah und Lupinen sind nur kleinflächig zu finden. Der Urubambafluss mündet in den Amazonas und seine Wassermassen legen bis zur Mündung in den Atlantik eine Strecke von über 7.000 km zurück.

 

Der zweite Streckenabschnitt führte vom La Raya Pass über eine weite Hochebene, leicht abschüssig, über die äußerst quirlige Stadt Juliaca bis an den rund 3.900 m hoch gelegenen Titicacasee, dem höchstgelegenen, schiffbaren See der Welt. Auf dieser Strecke dominiert die Weidehaltung. Lamas, Alpaccas, Schafe und Rinder teilen sich die ausgedehnten, über 4.000 m hoch gelegenen Weiden. Vor einigen Jahrzehnten hat man hier begonnen die Luzerne an diese Höhenlagen anzupassen und war dabei letztlich erfolgreich. Die Luzerneflächen werden vor allem von den Milchviehherden abgeweidet – übrigens fast ausschließlich Rinder der Rasse Swiss Braun, die diese Höhenlage vertragen und sehr viel Milch geben.

 

Mit der Kirche von Andahuaylillas – sie ist innen komplett vergoldet und versilbert - wir haben vergleichbares noch nirgends gesehen (leider durften wir nicht fotografieren), den historischen Inkabauten in Raqchi und dem Museum in Pukara (hier sind mehrere Jahrtausende alte Ausstellungsstücke zu sehen) haben wir auch einige kulturelle Highlights besuchen können.

 

Die Durchfahrt durch Juliaca (knapp 300.000 Einwohner), war dann noch ein echtes Erlebnis. Die Vielzahl der Baustellen, der katastrophale Straßenzustand, der immense Verkehr, der viele Müll, eine Unzahl von streunenden Hunden und die vielen Menschen auf den Straßen – diese Seite von Peru haben wir bislang noch nicht gesehen.