Cuenca

In den Tag sind wir schon sehr zeitig gestartet - offensichtlich müssen wir uns an die Zeitverschiebung noch etwas gewöhnen - denn um 5 a.m. waren wir bereits putzmunter und schon vor 7 a.m. saßen wir mit gepackten Koffern beim Frühstück (die Auswahl ist sehr auf die Wünsche der US Gringos abgestimmt, aber glücklicherweise gab es auch einige lokale Spezialitäten und vor allem viele reife frische Früchte). 

Mit Paolo - unserem Guide - hatten wir den ersten Stopp an einem Aussichtspunkt hoch über der Stadt. Dabei bekamen wir einen schönen Überblick auf die exakt im rechten Winkel angelegten Straßen im Zentrum der Stadt - diese Stadtarchitektur ist typisch für die spanischen Gründungen (Cuenca wurde 1557 auf den Trümmern einer Inkasiedlung gegründet - die Infolge von Erbfolgekriegen von den Indios selbst zerstört wurde). Danach fuhren wir ein Stück auf der Panamerican (sie verbindet Feuerland über 40.000 Straßenkilometer mit Alaska) in Richtung Gualaceo, einer ländlichen Siedlung östlich von Cuenca. Nach einem kurzen Stadtrundgang und der Besichtigung der örtlichen katholischen Kirche, besuchten wir den hiesigen Markt. Wie uns Paolo versicherte, gibt es derartige Märkte in jeder größern Siedlung in Ecuador. Alles was an lokaler Lebensmittelproduktion in der Subsitenzlandwirtschaft erzeugt wird, wird hier angeboten - von der Milch die aus Melkeimern in Plastiksackerl gefüllt wird, über alle Gewürze, Bohnen, Erbsen, Kartoffel, viele gekochte Maisarten, Frischfleisch von allen Haustierarten - wird auch für verwöhnte europäische Nasen - wirklich einladend feilgeboten. Darüber hinaus werden auch Suppen, Empanadas und Tortillias frisch zubereitet - und von uns natürlich auch verkostet - wirklich besonders waren aber die Schweine, die im frühmorgens im ganzen gebraten werden und dann am Markt von den Bäuerinnen stückweise verkauft werden. 

In der Region Cuenca befinden sich namhafte Orchideenzüchter die über 4.00o verschiedene Orchideenarten züchten. Einem davon statteten wir einen kurzen Besuch ab. 

Am Rückweg besuchten wir dann noch eine Panamahutfabrik in Cuenca - die teuersten Hüte kosten mehr als 20.000 US Dollar. Aber es gibt auch etwas günstigere Modelle, eines davon passte Beate ganz besonders gut, sie wird auf der weiteren Reise daher mit Hut unterwegs sein.

Am frühen Nachmittag hatten wir dann Lunch in einem Fischrestaurant im Cajas Nationalpark. Die Forelle war ausgezeichnet nur unser Walk auf einem der zahlreichen Trails im Nationalpark fiel im wahrsten Sinn des Wortes ins Wasser. Derzeit ist hier nämlich Regenzeit, d.h. nach einem sonnigen Morgen gibt es in diesem Teil der Anden jeden Tag heftige Schauer, am Abend scheint dann häufig für kurze Zeit wieder die Sonne. Die Besonderheiten des Cajas Nationalparks sind neben der außergewöhnlichen Pflanzenvielfalt vor allem die unzähligen Seen und Wasserfälle. 

Am Heimweg - er führte uns wieder über einen Andenpass (der höchste Punkt den wir heute erreichten, lag auf 4.125 m und wir hatten glücklicherweise absolut keine Probleme mit der dünnen Luft) und nach 90 kurvigen Bergkilometern weitere 90 km durch das Tiefland zurück nach Guayaquil. Während der ganzen Fahrt haben wir Paolo wieder gelöchert mit unseren Fragen zu Politik, Wirtschaft, Schulwesen, Lebensgewohnheiten, Essen, Armut und Reichtum und und und ......